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TOP-Sound...made by Bose

So etwas hat man selten gehört

Kopfhörer…ein Thema, das heute mehr denn je im Mittelpunkt der Gesellschaft steht. Von „InEars“ bis hin zu klassichen „OverEars“. Formen, Farben und Funktionen sind viele verfügbar.

Seit Jahrzehnten höre ich mein Fernsehprogramm ausschließlich über Kopfhörer. Nun werden Viele sofort sagen: „Aber halt, dann bekommt man ja Ohrenschäden!“ Ja, auch das habe ich für diesen Test vom Ohrenarzt überprüfen lassen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten ist mein Hörvermögen nach wie vor im grünen Bereich und es wurde mir ein normales Hörvermögen ärztlich bescheinigt. Wer also verantwortungsvoll in der Anwendung damit umgeht, sollte auch über einen längeren Zeitraum keine Probleme damit haben.

Meine ersten Kopfhörer haben mir meine Großeltern geschenkt. Denn ich bin als Kind nicht bei meinen Eltern aufgewachsen, sondern bei meinen Großeltern und die hatten direkt über meinem Zimmer ihr Schlafzimmer. Da ich schon immer mehr ein Nachtmensch war und bereits früh meinen ersten Röhrenfernseher bekam, führte das schnell zu Diskrepanzen, die mich dann dazu zwangen den Fernseher so leise zu machen, daß ich nur noch knieend davor saß, um den Flüsterton wahrzunehmen. Dabei muß man dazu sagen, daß ich schon immer sehr gute Ohren hatte. Doch meine Großeltern hatten Erbarmen und so kam es am Weihnachtsfeste, daß auf einmal Funkkopfhörer der Marke „AKG“ unterm Baume lagen. Das eröffnete eine völlig neue Welt für mich.

Eines Tages sah ich dann auch den ersten „Mission Impossible“ Film im Fernsehen. Jeder kennt die Szene in der Ethan Hunt sich im Tresor herunterläßt und kurz über den Lasern stoppt. Doch bevor er „in die Höhle des Löwen“ ging, mußte er sich vorbereiten und warf erst einmal einen Blick hinein. Dafür bohrte er von der Außenwand ein Loch hinein, um mit einer Kamera zu schauen, wie es drinnen aussieht. Damit niemand etwas bemerkte, befestigte er an der Wand ein recht klobiges Gerät, welches das Bohrgeräusch unhörbar machte. Das war die Erfindung der Antischalltechnologie, wenn auch hier noch aus Sicht der Science-Fiction. Denn es sollte noch eine lange Zeit dauern bis diese Technik in unseren Alltag Einzug hielt. Wir als Zuschauer des Films waren hier natürlich vollends begeistert und sicherlich gibt es noch eine Menge weiterer technischer Spielereien aus der Filmreihe, die erst durch diese inspiriert wurden und heute tatsächlich existieren. Heute kennt man die Antischalltechnologie aus den 1990ern unter dem Begriff „ANC“! Fast kein Kopfhörer kommt mehr ohne aus. Aber wir wollen damit keine Banken ausspionieren und auch nirgends einbrechen. Der Hauptgrund liegt im privaten Sektor auf einem ganz anderen Fokus. Denn Kopfhörer hatten immer ein Problem: Wurde es außerhalb lauter, mußte man auch die Lautstärke immer weiter hochdrehen, um diese Geräusche weiterhin zu übertönen. Das führte bei nicht Wenigen dazu, daß ernsthafte Schäden des Trommelfells auftraten. Nun wollte man es mit ANC hinbekommen, daß man die Außengeräuschkulisse ausblenden kann ohne die eigentliche Lautstärke zu erhöhen. Und an dieser Stelle kommt Ethan Hunt ins Spiel. Auch wenn es lange nicht so perfekt wie damals im Film funktioniert, also nur bis zu einer gewissen Geräuschkulisse, so ist es zweifelsohne beeindruckend, was man im frühen 21. Jahrhundert nun hinbekommen hat.

Nach den oben erwähnten Kopfhörern von meinen Großeltern habe ich mir auch danach selbst noch einmal welche gekauft, die dann sogar schon eine Einstellung zum Zuschalten von „Dolby Surround“ hatten, die „Sennheiser RS130“, die noch auf den analogen Frequenzbändern funkten. Als ich dann einmal in Betracht zog auf ein neueres Modell zu wechseln, riet man mir seitens „Sennheiser“ sogar davon ab. Die Begründung dazu war damals, daß der Funkkontakt bei digitalen Funksignalen schlicht und einfach abbricht, wenn man den Raum verläßt, in dem der Sendeempfänger steht. Das war eine Information, die ich auch nicht kannte und mich sehr überraschte. So habe ich gesucht, ob ich noch irgendwo her einen neuen „RS130“ bekomme, der zu meiner Sendestation paßt. Denn ich wollte nicht aus Spaß einen neuen Kopfhörer kaufen, sondern weil mein Gerät physisch defekt war. Ja, ich trug ihn so oft, daß ich eines Tages damit hinfiel und während ich nur leichte Schürfwunden hatte, war einiges an meinem Kopfhörer selbst abgebrochen. Ein paar Jahre konnte ich das noch mit Panzerklebeband überbrücken, aber das hatte eben irgendwann ein Ende. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich zwar bereits am Rande von ANC, aber ich hielt das noch für eine Technologie, die erst am Kommen war. Vielleicht eine Fehleinschätzung?

Als großer Fan der ersten Stunde der „Samsung Galaxy S“ Reihe stieß ich bei Recherchen auf den „YouTube“ Kanal „Technikfaultier“, der ausführliche Informationen dazu bereithielt. Auch zu den Kopfhörern, um die es heute hier gehen wird, erfuhr ich durch diesen Kanal mehr. Ich muß dazu sagen, daß der Preis so hoch war, wie keine der beiden Kopfhörersysteme zuvor kostete. Zudem hatten die Ausgesuchten nun auch keine Sendestation mehr, sondern liefen ausschließlich über „Bluetooth“. Das ist heute aber kein Problem mehr, weil ich das gute alte Fernsehen bereits im Mai 2017 eingestellt habe und mich seitdem ausschließlich auf „Video on Demand“ Portale beschränke. Das hat natürlich auch den Nachteil, daß man von aktuellen Ereignissen in der Welt nichts mehr mitbekommt. Ob eine „Corona“ Pandemie im Anflug ist oder eine Atombombe im Nachbarland explodiert…für einen selbst ist die Welt immer in Ordnung. Klar, wenn man dann Einkaufen geht und plötzlich an der Tür etwas von einer „Maskenpflicht“ steht, schaut man schon erst einmal verdutzt, was da an einem vorbeigegangen ist. Doch kommen wir zurück zur Signalübertagung. Wie Vielen sicherlich klar ist, gibt es bei „Bluetooth“ ein riesengroßes Problem. Schaut man damit einen Film an, tritt sehr schnell hervor, daß es eine Asynchronität zwischen Bild und Ton gibt. Erst mit dem neuen „5.1“ Standard wurde dieses Problem behoben. Der von mir ausgewählte Kopfhörer unterstützt genau diesen Standard und so mußte ich nur noch einen passenden Sendeempfänger kaufen, der ebenfalls diesen Standard nutzt. Da „Bluetooth“ auch bekanntlich eine raumgebundene Übertragungstechnik darstellt, also das gleiche Problem hat wie man mir einst beim „Sennheiser“ Kundendienst sagte, suchte ich nach einer Version, die eine Verstärkungsantenne hat, wie man sie von WLAN-Karten für den PC kennt. Und tatsächlich konnte ich hier ein Gerät ausfindig machen.

Zwei Monate teste ich nun die neuen Kopfhörer in Verbindung mit besagtem Sendeempfänger. Dabei sei auch gesagt, daß dieser nur an Computern funktioniert und dieser dann über HDMI mit dem Fernseher verbunden sein muß. Diesen direkt in einen USB-Anschluß an den Fernseher anzuschließen geht deshalb nicht, weil man zur Inbetriebnahme einen Treiber installieren muß, was bei einem Fernsehgerät klarer Weise nicht geht. Ich habe diese Installation sowohl unter „Windows 10“ als auch „Windows 11“ getestet. In beiden Fällen konnte ich den Kopfhörer erfolgreich verbinden, allerdings ging es unter „Windows 11“ wesentlich intuitiver. Auch wenn „Microsoft“ kommuniziert, daß „alte“ PCs nicht dafür geeignet sind, so ist auch mittlerweile jedem klar, daß es in der Praxis durchaus problemlos zu installieren ist. Bei meinem neun Jahre alten Notebook (Stand 2023) hat sich die Geschwindigkeit sogar deutlich im Vergleich zu „Windows 10“ verbessert. Es ist kaum zu glauben wie ein Dualkernprozessor beschleunigt werden kann!

Doch nach diesen vielen Worten decke ich nun auch einmal auf, welche Kopfhörer ich mir nun im Dezember 2022 gekauft habe. Es sind die „Bose QC45“ in der weißen Ausführung. Nach dieser ganzen Vorgeschichte wissen Sie nun auch als aufmerksamer Leser, daß dies meine allerersten ANC Kopfhörer sind. Ich Vergleich zum „Technikfaultier“ habe ich hier natürlich keine Vergleiche mit anderen Systemen. Es sind auch erst die dritten Kopfhörer in gut zweieinhalb Jahrzehnten, die ich überhaupt kaufte, weil bei mir Dinge eben wirklich sehr langlebig sind. Es war dabei nicht so, daß ich mit meinen „Sennheiser“ unzufrieden war, sondern das Merkmal des ANC hat mich hier gereizt einmal zu schauen, was die Technik, die 1996 noch Science-Fiction war, 2022 so in sich hat. Ebenfalls lebe ich in einem Mehrfamilienhaus mit dem Baujahr 1950 und da sind die Wände noch dünn, unisoliert und zudem verläuft die Hauptverkehrsstraße vor dem Fenster. Da können Sie sich sicherlich vorstellen, auch wenn mal ein Nachbar „Party“ macht, welchen Lärmsituationen ich täglich ausgesetzt bin. Es ist eine Situation, die Unmengen an Geduld und Nerven fordert. Das „Technikfaultier“ sagte in seinem Testergebnis, daß das ANC der „Bose QC45“ zu den besten gehört, die es heutzutage gibt. Leider gäbe es ein kleines Grundrauschen, wenn man keine Musik darauf laufen hat. Da war ich dann auch am Zweifeln, ob ich mich für dieses Modell entscheiden sollte. Doch angesichts der besagten Lärmbelastung, der ich aktuell ausgesetzt war, konnte mich so ein leises Rauschen dann auch nicht davon abschrecken. Statt den 350 €, die diese Kopfhörer zur Veröffentlichung kosteten, konnte ich diese im Dezember 2022, also etwa ein Jahr später, für 200 € bekommen. Als sie eintrafen war ich wirklich gespannt.

Der Kopfhörerkarton Ohren und Nase werden bekanntlich mit zunehmendem Alter immer größer. Nach nun vier Jahrzehnten Lebenszeit auf dem Buckel sind meine Ohren 7,6 cm hoch, also genauso hoch wie die „Sennheiser“ Ohrmuscheln waren. Als ich die „Bose QC45“ auspackte und nachmaß, kam ich auf einen Wert von genau 6 cm. Erfahrungsgemäß ist es aber so, bei „OverEars“, daß die Ohrmuschel exakt passen muß, damit es ein angenehmes Tragegefühl ergibt. War das also bereits das Aus noch vor Beginn des eigentlichen Tests? Ich wollte den teuersten Kopfhörern, die ich mir jemals gekauft habe, erst einmal eine Chance geben. „Bose“ schreibt in seiner Bewerbung dazu, daß die Ohrpolster in allen Punkten auf höchsten Tragekomfort ausgerichtet sind. Würde es also Schmerzen erzeugen, wenn ich diese Ohrmuscheln auf meinen Ohrläppchen trage? Die ersten zwei Wochen waren heikel und ich habe genaustens auf jedes Detail geachtet. Doch erstaunlicherweise konnte „Bose“ seine Versprechen halten. Auch nach mehr als drei Tagen Tag und Nacht auf dem Kopf hatte ich absolut keine Schmerzen und es fühlte sich tatsächlich sehr bequem und weich an.

Der Kopfhörer Doch reichte die Leistung des ANC aus, um auch ohne Musikwiedergabe den Umgebungslärm vollständig auszublenden??? Konnte „Bose“ in meinem Test sein Versprechen in diesem Bezug halten??? Nun…was soll ich sagen…meine Nachbarin konnte weiterhin die Wände zum Wackeln bringen, die LKWs fuhren nach wie vor vorbei und das Haus vibrierte. Doch ich mit den neuen „Bose QC45“ habe davon nichts mitbekommen. Endlich…nach Jahren…konnte ich wieder in völliger Stille schlafen und tagsüber mit einem spitzenmäßigen Klang meine Dinge vom PC auf dem TV anschauen. Nun fragen Sie sich sicherlich, ob das vom „Technikfaultier“ erwähnte Grundrauschen auch in meinem Test zu hören war? Nun, ja, daß war es. Aber es klingt in etwa so wie das „Meeresrauschen“, wenn man sein Ohr an eine Muschel hält. Es ist also in jedem Fall angenehmer als alle Geräusche, die ich zuvor ertragen mußte. Klar, ist meine Situation ein absoluter Härtefall und für die Wenigsten ein Normalzustand. Aber genau deshalb muß ich „Bose“ hier für diese Umsetzung des ANC besonders loben. Wenn es in so einer extremen Lage schon funktioniert, sollte es im Normalbetrieb allemal keine Probleme geben.

Nun sprechen wir hier die ganze Zeit von der ausschließlichen Anwendung des ANC, also Antischallsystems, aber haben noch kaum etwas zum eigentlichen Klang erwähnt. Bevor wir uns nun diesem Teil zuwenden, noch ein kurzer technischer Exkurs. „ANC“ ist die englische Abkürzung für „Antischallsystem“. Dabei befinden sich Mikrofone an der Außenseite der Kopfhörer, die die Umgebungsgeräusche erfassen und eine Gegenschallwelle erzeugen, die die nicht gewollte Schallwelle neutralisieren. Im Test konnte ich diese Funktionsweise manchmal hören, indem ich auf der entgegengesetzten Seite des Kopfhörers, wenn man ihn einseitig abnimmt, das hörte, was als Lärmquelle von den Mikrofonen erfaßt wurde. Man konnte so live zuhören wie der Schall um einen herumgelenkt wird. Eine sehr faszinierende Erfahrung! Das Grundprinzip ist hier schlicht und einfach gesagt, daß man einer Kraft eine gleichgroße Gegenkraft entgegensetzt. Wie wir alle aus dem Physikunterricht wissen, bedeutet dies eben, daß am Ende die Zahl „0“ herauskommt und wir damit nichts mehr hören. Dieses System ist bei den „Bose“ so hervorragend entwickelt, daß es wirklich auch bei extremsten Bedingungen funktioniert. Wie hier andere Hersteller fungieren, kann ich nicht beurteilen, da mir einfach der Vergleich fehlt. Beim „Technikfaultier“ können Sie allerdings gerne mal vorbeischauen (siehe Links im ersten Absatz oben), da hier wesentlich mehr Erfahrungswerte vorhanden sind. Mir hat dieses Kopfhörersystem aber endlich wieder die Ruhe zurückgegeben, um einen guten Schlaf zu haben und tagsüber wieder produktiv arbeiten zu können. Als selbstständiger Unternehmer fahre ich nämlich nicht jeden Tag zu einer Arbeitsstelle, sondern bin standardmäßig im „Home Office“, auch bereits weit vor den Zeiten von „Corona“. Das bedeutet eben auch, daß die hiesigen Umstände bestimmen wie effizient ich arbeiten kann.

Was beim Dauertragen aber passiert ist, was wohl bei jedem anderen Kopfhörer auch geschieht: Während meine „Sennheiser RS130“ noch einen Stoffbezug hatten, haben die „Bose QC45“ nun weißes Kunstleder. Was ist nun besser? Ich hatte immer ein immenses Problem mit dem Stoffbezug meiner „Sennheiser“. Bereits nach wenigen Wochen hatten meine Ohren so viele Absonderungen abgegeben, daß es wirklich unhygienisch aussah und auch war. Aber reinigen ist bei Stoffbezügen einfach nicht möglich, da zumeist eben auch die Plastikhalterung mit dranhängt, die man kaum mit in die Waschmaschine geben kann. Zur damaligen Zeit war eine Reinigung in der Konstruktion einfach nicht vorgesehen. Um so besser finde ich aber heutzutage die Kunstledervarianten moderner Kopfhörersysteme. Ich reinige jeden Morgen und Abend die Lederbezüge vom Schweiß des Tages und der Nacht. Das war früher nicht möglich. Aber klar, da hat man Kopfhörer auch nur am Tag getragen und nicht noch zum Schlafen. Rund um die Uhr etwas auf den Ohren zu haben, um seinen Seelenfrieden wiederzufinden, ist für manch einen sicherlich gewöhnungsbedürftig.

Doch wenn alles so bequem ist, fallen dann die Kopfhörer nicht ständig vom Kopf? Nein, tatsächlich halten sie stabil. Allerdings nur wenn man den Kopf nach vorne bewegt. Schaut man in die Luft kann es auch schon mal gefährlich für die „Bose“ werden. Denn „Bose“ regelt es so, daß die Ohrmuscheln innen schräg sind. Die Ohren werden dabei quasi mit den Ohrmuscheln „verhakt“, so daß die abstehenden Ohren selbst das Herunterfallen verhindern. Wer hier natürlich eng anliegende Ohren hat, bei dem könnte das System nur begrenzt halten. Ich möchte aber auch nicht damit sagen, daß meine Ohren jetzt extrem abstehend sind. Ich würde sie als „normal“ einstufen. Dann gibt es auch noch zwei unterschiedliche Typen an Ohren: Bei den Einen ist das Ohrläppchen fest am Kopf angewachsen und bei den Anderen eben nicht. Ich gehöre hier zu den Letzteren. Auch das kann entscheidend für den Tragekomfort sein. Die „Bose QC45“ gibt es aber nur in einer Größe und da ist es ein Balanceakt hier alle unterschiedlichen Ohrentypen gleichermaßen abzudecken. Doch in meinem Test kann ich klar bestätigen, daß auch zu große Ohren gut damit zurechtkommen und das ist mir besonders positiv aufgefallen.

Da die Marke „Bose“ aber ganz besonders für hervorragenden Klang steht, egal ob bei Lautsprechern oder Kopfhörern, kommen wir nun einmal zur Tonausgabe. Bei den „Bose QC45“ muß man auch eindeutig sagen, daß ein guter Klang hier eher softwareseitig erzeugt wird. Komplett aus der Verpackung genommen und ohne jegliche Einstellungen vorgenommen zu haben, ist der Klang eher flach und enttäuschend. Da hätte man sich mehr von der Marke „Bose“ erwartet. Aber sicherlich ist es auch nachvollziehbar, da guter Klang immer auch etwas mit der Größe des Klangkörpers zu tun hat. Desto größer ein Lautsprecher ist, um so voluminöser kann er auch klingen. Bei so kleinen Kopfhörern wie den „Bose QC45“ ist die Größe an sich also schon ein Problem. Während im Testbericht des „Technikfaultiers“ noch bemängelt wurde, daß man keinen Equalizer hat, sah es in meinem Testszenario bereits besser aus. Die Kopfhörer hatten bereits ein Firmwareupdate erhalten und haben mich bereits beim Auspacken mit dieser Nachbesserung erreicht. Auch die App von „Bose“ hatte hier bereits eine Nachbesserung erhalten. Ein Equalizer war nun vorhanden und man konnte zwischen vier Einstellungen wählen. Dazu muß man grundlegend wissen, was die Begrifflichkeiten bedeuten und vor allem bewirken. Der Begriff „Bass“ ist hier eigentlich selbsterklärend. Hiermit stellt man ein, wie viele Baßanteile in der Ausgabe untergebracht werden sollen. Bei den nächsten Begriffen wird es schon schwieriger. Die „Mitten“ balancieren hier in den mittleren Bereichen des hörbaren Bereichs. In der praktischen Anwendung sind diese aber meist weniger wichtig. Der nächste Begriff sind die „Höhen“. Hiermit stellt man einen der wichtigsten Punkte ein. Dieser Punkt ist bei vielen klassischen Kopfhörern ein großes Problem. Sicherlich kennen Sie das auch: Sie schauen einen Film und in manchen Szenen ist die Musik offenbar lauter als die Synchronspur und man versteht kaum noch den Dialog der Schauspieler. Mit der Einstellung „Höhen“ können Sie genau diesem Phänomen entgegenwirken. Bose Music: Equalizer Stellen Sie hier den Regler auf einen höheren Wert ein, können Sie im beschriebenen Fall auch die Dialoge wieder verstehen. In der „Bose Music“ App sind vorab die Einstellungen „Bassverstärker“, „Bassreduzierer“, „Höhenverstärkung“ und „Höhenreduzierung“ als Voreinstellungen auswählbar. Das zeigt auch nochmals auf, daß eben genau die erwähnten beiden Punkte wirklich die größte Wichtigkeit aufweisen. Es ist aber auch möglich eine eigene Einstellung vorzunehmen. Diese kann zwar nicht in der App als dauerhafte Einstellung abgespeichert werden, aber bedenkt man, daß es nur drei Regler gibt, denke ich mal, daß das auch nicht unbedingt erforderlich ist. Für mich sind die Punkte „Baß“ und „Verständlichkeit“ besonders wichtig. Deshalb habe ich in meinem Test mit den Einstellungen „8“ bei „Bass“ und „6“ bei „Höhen“ getestet. Die „Mitten“ habe ich in der Ausgangseinstellung „0“ belassen.

In dieser Konfiguration klang alles für mich unfaßbar gut. Da Klang aber ein relativer Eindruck ist, kann das bei Ihnen schon wieder ganz anders aussehen. Testen Sie es deshalb einfach mal aus. Einen großen Vorteil der „Bose QC45“ muß ich aber auch noch erwähnen. Während viele „Bluetooth“ Kopfhörer oft ihre Stärken nur mit einem Smartphone oder Tablet zeigen können und an anderen Eingabequellen wie einem Computer dann bei weitem nicht mehr vorteilhaft klingen, sieht das hier anders aus. Wie bereits erwähnt klingen die „Bose QC45“ ohne jegliche Einstellungen eher schlecht als recht. Erst durch die App kann hier ein guter Klang eingestellt werden. „Bose Music“ wird dabei nicht ausschließlich für die hier getesteten „Bose QC45“ verwendet, sondern kann mehrere „Bose“ Geräte zeitgleich verwalten. Ebenfalls ist es möglich mit zwei Eingangsquellen zeitgleich verbunden zu bleiben. Die „Bose QC45“ entscheiden hier automatisch, wohin geschaltet werden muß, indem ständig kontrolliert wird, von welcher Quelle ein Tonsignal ausgesendet wird. Bose Music: Eingangsquellen Diese im „Apple“ Universum bekannte Funktion mit der dortigen Bezeichnung „Multi-Device“ Unterstützung, ist bei „Android“ Nutzern weniger bekannt. Im Alltag empfand ich diese Funktion aber als nützlich. Wenn man gerade am Schauen eines Filmes war und zeitgleich ein Anruf eintrifft, kann man diesen sogar bemerken, wenn das Smartphone nicht im selben Raum ist. Verpaßte Anrufe gehören so der Vergangenheit an, sofern man eben auch am Smartphone das „Bluetooth“ aktiviert hat. Will man also doch mal ungestört sein, sollte man hier die Verbindung zuvor trennen.

Doch ein Punkt ist hier ganz besonders wichtig und bei so einer Art von Kopfhörern auch nicht selbstverständlich. Die „Bose QC45“ speichern die Einstellungen, die man mit der „Bose Music“ App vorgenommen hat, in den Kopfhörern selbst ab. Das hat den Vorteil, daß man die Klangeinstellungen, die erst den guten Klang auf Softwareebene erzeugen, auch dann „mitnehmen“ kann, wenn man an anderen Ausgabequellen etwas hören möchte, wie bspw. am Notebook oder Desktopcomputer. Hier liefert „Bose“ auch ein passendes Klinkenkabel mit (siehe Bild 2 oben), wobei man aber auch jedes andere verwenden kann. In Verbindung mit einem Sendeempfänger, wie bereits oben geschildert, kann man auch kabellos den Klang des Computers mit den sehr guten Klangeinstellungen der „Bose Music“ App genießen. Wenn ich das mit meinen „Sennheiser RS130“ vergleiche, ist das schon ein riesengroßer technischer Sprung nach vorne, was man allerdings auch von Technik, die zwei Jahrzehnte später entwickelt wurde, erwarten kann. Auch die Marke „Sennheiser“ gilt unter Audiophilen als eine hochwertige Marke und sicherlich war der Klang in den frühen 2000ern auch hervorragend. Doch heute bin ich einfach nur noch begeistert von den „Bose QC45“, wobei „QC“ für „stiller Komfort“ (engl. „Quiet Comfort“) steht. Und ganz ehrlich…ja, den Namen haben sie sich verdient! Die Antischallfunktion ist absolute Oberklasse und die Welt um einen herum wird eindeutig wieder still (quiet). Der Tragekomfort ist ebenfalls absolut nicht zu bemängeln und damit gegeben.

Doch nach all diesen „Lobgesängen“ ist noch ein Punkt offen: Wie lange kann man den „Bose QC45“ nun eigentlich am Stück nutzen? „Bose“ spricht hier von „bis zu 22 Stunden“. Danach soll es zweieinhalb Stunden (siehe Seite 28 des Handbuchs) dauern bis der Kopfhörer wieder voll geladen ist. In meinem Test schnitt der „Bose QC45“ deutlich besser ab. Ich habe hier eine Nutzungszeit von 24 Stunden gemessen. Auch wenn man die Sprachausgabe des Kopfhörers deaktiviert, erhält man bei Erreichen eines zehnprozentigen Ladestands eine Audiowarnung mit der Bitte die Kopfhörer aufzuladen. Ich habe hier das originale Netzteil meines „Samsung Galaxy S10+“ verwendet. „Bose“ selbst legt kein gesondertes Netzteil bei, sagt aber, daß es an jedem USB-Anschluß aufladbar sei. Bei meinem Test konnte ich innerhalb von nur vierzig Minuten den Ladestand von 10 % auf 90 % erhöhen. Die 100 % waren deutlich unter einer Stunde bereits erreicht. Wenn man nach der Nacht also zu sich kommt und es gleich ansteckt, ist es bereits wieder voll, wenn man aus dem Bad kommt. Der weiteren Ruhe im Raume steht also nichts im Wege, so daß es ohne Unterbrechung weitergehen kann. Das fand ich außerordentlich gut und habe ich so auch noch nie erlebt!

Zum Schluß des Testberichts kommen wir nun noch einmal zur Verarbeitung der Kopfhörer selbst. Denn in diesem Preissegment will man sich nicht alle paar Jahre neue Kopfhörer kaufen, sondern vielleicht wirklich erst wieder in zwanzig Jahren. Das setzt voraus, daß die Verarbeitung auf Langlebigkeit ausgelegt ist und dafür muß man auf viele Details achten. Ich erwähnte vorhin bereits, daß ich auch damit schlafe und ich schlafe immer auf der Seite. Somit sind auch die seitlichen Gelenke unter einer gewissen Belastung. Natürlich kann ich jetzt nach drei Monaten im Test noch nichts über eine Langzeithaltbarkeit aussagen. Dennoch setzen die „Bose QC45“ an vielen Stellen, die hohen Belastungen ausgesetzt werden können, auf Metallsegmente und das ist sehr lobend zu erwähnen. Sollten doch einmal die Ohrmuscheln durch den Schweiß zerstört werden, bietet „Bose“ an einem ein neues Paar für rund 35 € zu kaufen. Zwar gibt es auch hier nachgemachte Produkte zum halben Preis, wie die Recherchen zeigten, aber meiner Ansicht nach sollte man hier lieber zum Original greifen, da die Ohrpolster ausschlaggebend für den bequemen Sitz sind. Daß ein anderer Hersteller hier ähnliche Qualitätsstandards erfüllt, halte ich für unwahrscheinlich, wenn ich es auch nicht getestet habe.

Mein Testfazit: Klare Empfehlung für die „Bose QC45“!



Schaden am Kunstleder nach 4 Monaten! Update Anfang Mai 2023:
Zum Zeitpunkt des Testberichts wurden die „Bose QC45“ genau zwei Monate getestet. Der Abschlußbericht beinhaltet alle gesammelten Informationen bis zu diesem Zeitpunkt. Im Testbericht schreibe ich u. a., daß ich sehr gründlich auf die Reinigung geachtet habe und jeden Morgen und Abend die Ohrpolster gereinigt wurden. Damit sollte die Einwirkung des Schweißes abgemildert werden, der zwangsläufig bei längerem Tragen auftritt. Dennoch sieht es jetzt, weitere zwei Monate später, insgesamt also nach 120 Tagen und Nächten Dauertragen nicht ganz so gut für das Kunstleder aus, wie man dem Bild rechts entnehmen kann. Das fand ich jetzt doch enttäuschend für die so hohe angepriesene Qualität seitens „Bose“ und wollte Ihnen daher auch diese ergänzende Erkenntnis nicht vorenthalten.